Nach 12 Jahren Permakultur-Praxis und Arbeit in verschiedenen Ländern und Hof-Größen habe ich einiges an Werkzeug kennenlernen dürfen.
Es gibt unfassbar viele Tools, die man sich in seinen Schuppen stellen kann, aber welche braucht es mindestens?
Ich mag auch ungern jedes mal vom Einsatzort zum Werkzeugschuppen laufen, weil es jetzt ein anderes Tool braucht, oder es kaputt gegangen ist.
Daher mag ich einmal meine Anforderungen an Werkzeug für eine Permakultur stellen:
1.) Langlebigkeit.. eine billige Astschere, wo schon bei leichten Ästen die Klinge bricht, oder ein Spaten, der bricht, ist nix.
Lieber mag ich Werkzeug, dass ich noch meinen Kindern vererben kann. In dem Fall ist Werkzeug sogar eine Wertanlage wie z.B. die Tools von PKS Bronze.
2.) Ergonomie klar, es sollte gut in der Hand liegen oder für gute Bewegungen taugen, sonst mag man es nicht nutzen
3.) Multifunktionalität. Oft büßt Werkzeug in Qualität für eine Sache ein, wenn es versucht mehreres zu können, dennoch gibt es da auch Tools mit denen ich mir andere spare und ich am Ende schneller und effektiver bin
4.) Fokus auf Funktion. Es gibt auch hübsches Werkzeug, dass mehr Schein als Sein ist. Umso weniger Plastik und weniger Bauteile, umso robuster und effektiver ist es wieder. Und das heißt, dass ich schneller bin und mehr Zeit für anderes habe.
Nun meine Favoriten aus unterschiedlichen Arbeitsklassen:
Erdarbeiten:
Spaten:
Das Standardgartentool überhaupt. Ich habe da 2 Favoriten. Einmal ein Spaten, der ein bisschen einer Schaufel nah kommt, sodass man mit ihm auch ordentlich die Erde wegschaufeln kann, ohne das Werkzeug zu wechseln.
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Bei richtig hartem Boden oder für gerade Abstiche, sowie bei sehr klebrigem Boden ist die Arbeit mit einem Profi-Spaten wie folgendem leichter und damit schneller: https://amzn.to/3I3Fbze
Hacke:
Eine Hacke hat kaum einer im Garten, aber sollte mindestens so ein Standard sein. Sobald ich Brombeeren raushacken will, größere Löcher, terrassieren, Gräben ziehen oder Hügelbeete formen möchte, ist die Hacke das Mittel der Wahl.
Auch hier gibt es verschiedene. Umso schwerer der Boden, umso schwerer muss die Hacke sein. Am Ende braucht’s evtl noch eine Spitzhacke, aber wenn man kein spezielles Projekt vor hat, dann ist diese Standardhacke mit dem V-Einschnitt: Ulmer Hacke und die Fokin-Hacke das beste Mittel.
Auch noch praktisch ist eine Einhand-Hacke für hintere Ecken wie diese: https://amzn.to/3ustjDP
Harke:
Die Harke macht die Feinarbeiten. Entfernt Bodendecker, verteilt Mulch, sammelt Äste oder Steine aus dem Beet, ebnet gut, verteilt Sand… An der Harke kann man nicht vorbeikommen. Unterschiedlich ist die Breite bzw Anzahl der Zinken. Breitere sparte Züge… schmaler bleibt weniger irgendwo hängen. Ich habe 3 Stück 😀 nehme aber meist eine eher breite.
Für sehr viel dieser Arbeiten langt auch die Fokin Hacke.
Damit kommen wir zu den Beeten:
Beetpflege:
Da ist die Fokin-Hacke das Non-Plus-Ultra.
Ich jäte mit ihr fast so gut wie mit der Pendel-Hacke,
ich bekomme Brombeeren raus, fast so gut wie mit der Ulmer-Hacke,
ich ziehe Saatrillen, fast so gut wie mit einem Sauzahn.
Brombeeren und Brennnessel sense ich besser als mit der Machete und Gras fast so gut wie mit einer Sense
und zusätzlich kann ich mit ihr dann auch Schnitthaufen aufspießen und auf die Schubkarre packen, fast so gut wie mit einer Mistgabel.
Baumpflege:
Sägen:
Scheren:
Ratschenschere ein und ausschaltbar. Die AmbossSchere für unterwegs und alles. Absolutes Must-have
Und der Alleskönner: Die Machete
Nun die Machete als absolutes Musterbeispiel für Permakultur-Werkzeug.
Die Machete
Sie vereint Multifunktionalität mit Langlebigkeit und Einfachheit und ist zudem mit unter 10€ für eine professionelle Machete das wohl auch günstigste und absolut effizienteste Werkzeug, gefolgt von der Fokin-Hacke, dazu später.
Da vermutlich die wenigsten bisher mit einer Machete im Garten standen, mag ich ihre diversen Nutzen aufzählen.
1.) Sensen. Klar nicht die beste Sense (mit längeren Macheten besser als mit Kürzeren), aber taugt vor allem, wenn Gebüsch-Dickicht im Gras mit dabei ist wie Schlehen-Ausläufer. Auch Brombeer-Dickicht kann ich damit zurückschlagen, allerdings brauche ich dafür noch einen Behilfsstock, der die Ranken unter Spannung hält, sonst schlagen sie zurück 😀 Übrigens für Brombeer-Dickicht ist die Fokin-Hacke und Teleskop-Heckenschere sonst mein Lieblingswerkzeug.
2.) Baumschnitt. Das offensichtlichste, wenn auch nicht für Kulturbäume wie Obstbäume, wo es auf saubere Schnitte ankommt. Mit ausreichend Übung und scharfer Machete lassen sich je nach Holz bis zu 5cm dicke Äste mit einem Hieb durchschlagen, aber im Obstbaum ist für solche Schläge kaum Platz. Da sind By-Pass Scheren von Felco die erste Wahl und Silky-Sägen.
Wenn ich mir Zeit nehme kann ich auch ganze Bäume mit der Machete fällen, allerdings habe ich mit der Fällaxt doch mehr Wumms. Bei Äxten am besten die skandinavischen Handgeschmiedeten wie von Gränsfors Bruks.
3.) Häckseln. Die größte Stärke der Machete liegt im Kleinmachen von abgetrennten Ästen. Hier ist die Astschere überflüssig, da es hier nicht mehr auf genaue Schnitte ankommt. Besonders Fichtenzweige sind mit 2 Hieben komplett entastet und ich habe feines Mulchmaterial. Alles, was ich nicht mit einem Schlag durchtrennt bekommen habe, ist stattdessen Feuerholz. Damit kommen wir zum:
4.) Holz-hacken. Mit der Machete kann ich einmal kleinere kürzere Stämme für Kaminholz wie mit einer Axt spalten. Für dicke Stämme braucht es allerdings schon dann die Spaltaxt. Dafür kann ich mit ihr auch schön Späne und Chips abhacken und erhalte bestes Anzündmaterial. Vorher muss ich allerdings noch die Stämme auf Länge sägen. Mit Bügelsäge, Akku-Kettensäge oder notfalls mit der Axt schafft man täglich nur eine überschaubare Menge. Wenn viel auf einmal geschaffen werden soll, braucht es schon eine Strom- oder Benzin-Ketten- oder Wipp-säge.
5.) Schnitzen & Hobeln. Schon einige Eschen habe ich mit der Machete zu schönen Werkzeugstielen geschnitzt. Das geht mit Übung sehr schnell und einfach. Für die runden Feinheiten ist ein Taschenmesser allerdings noch ganz gut.
6.) Graben/leichte Bodenbearbeitung. Wenn es sein muss, kann ich die Machete auch wie einen kleinen Spaten nutzen und Löcher in den Boden graben z.B. um Jungpflanzen einzusetzen oder meinen Dung darin zu vergraben. Auch zum abhacken in der Erde von Wurzeln oder tiefen jäten von Wurzeltrieben eignet sie sich. Wie mit jedem Stock lassen sich auch mit ihr in der Erde Saatrinnen ziehen
7.) Wasser finden/Wünschelrute. Fühlige nehmen 2 Macheten und halten sie horizontal parallel vor sich locker in der Hand. Bewegen sie sich aufeinander zu, d.h. kreuzen sie sich, befindet sich hier im Boden Wasser.
8.) Schneiden. Dass ich da jetzt erst drauf komme… 😀 Natürlich kannst du mit der Machete auch schneiden. Z.B. Seile und Schnüre oder super große Kürbisse und Melonen, sicherlich auch Fleisch und Knochen. Daher ist es wichtig, Hiebe immer diagonal auszuführen, sodass die Machete, wenn sie durchgeht, immer an dir vorbeischlägt. Außerdem sollte weit und breit niemand anders bei dir rumstehen.
So viele Nutzen machen die Machete immer bedeutsamer für dich, je größer dein Garten ist.
In einem Kleingarten hast du nur ein paar Meter zu deinem Werkzeugschuppen und du kannst dir immer das absolut passende Tool für die Arbeit holen. Bist du allerdings z.B. wie ich auf 2 ha Land unterwegs ist der Werkzeugraum gerne 100m entfernt und um nicht dutzende Geräte durchs Gelände rumzuschleppen, hast du einfach eine Machete auf deinen Pflegestreifgängen bei dir und für den sauberen Obstbaumschnitt deine schweizer Felco-Schere und japanische Silky-Säge.
Zu den Scheren: Die Felco-Scheren sind Bypass-Scheren, das heißt, dass sie wie gewöhnliche Scheren die Schneiden übereinander ziehen. Wer da niedere Qualität kauft, hat schnell abgebrochene Klingen und Griffe oder mit der Zeit größere Spalten zwischen den Schneiden. Robuster sind da die Amboss-Scheren. Da drückt die Schneide auf einen Amboss und die Klinge bekommt keine Anregung zur Seite wegzuknicken. Amboss-Scheren gibt es auch als Ratschenschere. Das heißt, dass sie die Hebelkraft mit jedem Drücken erhöhen und sich so auch dicke Äste mit wenig Kraft schneiden lassen. Wirklich klasse, nur dass der Amboss etwas in den Ast drückt und verwundet, weswegen sie im möglichst wundarmen Obstbaumschnitt nicht verwendet werden. Außerdem lassen sich Äste nicht so nah am Stamm abschneiden, sodass etwas längere Stummel bleiben.
Zu den Sägen: Da sind rund-gebogene am effektivsten für Äste, allerdings nicht mehr für Bretter.
Die Säge nutze ich im Einsatz auch schonmal wie eine Machete und schlage Brennnessel in der Baumscheibe runter oder tote kleine Äste aus dem Baum.
Allerdings und das ist der große Vorteil der Machete: Eine gute Säge wie von Silky kostet etwa das 5-10 fache der Machete und ich kann sie nicht nachschärfen. Ist sie irgendwann stumpf, muss ich mir eine neue kaufen, die Machete hingegen kann ich immer weiter runterschleifen und hält so viele Jahrzehnte. Daher nutze ich die Säge nur da, wo ich muss und das ist nur in Obstbäumen. Sonst kann ich auch noch meine Makita Einhand-Akku-Kettensäge nehmen. Da kann ich die Kette nachschleifen und eine Neue wäre immernoch viel günstiger als eine neue Silky-Säge.
So ich schließe die Machete ab und fasse nochmal zusammen:
Fast alle Funktionen, die man im Garten braucht, in einem sehr günstigen Tool, was sicherlich viele Jahrzehnte nutzbar ist und man einfach am Gürtel mit sich rumtragen kann. Das ist Permakultur.
Mein nächstes Highlight, was für die meisten vermutlich ebenso neu sein wird, ist die Fokin-Hacke oder auch -Flachschneider genannt.
Sie ist wie eine kurze Sense. Also ein langer Stiel mit einer 90°-abgewinkelten 25cm Schneide daran.
Damit kann ich Sensen, Jäten, Saatfurchen ziehen oder auch tiefer bearbeiten wie mit einem Sauzahn, Hacken und Harken, die Erde flach ziehen, kleine Pflanzlöcher machen und sie auch wie eine Mistgabel nutzen und Stroh-/Zweigemulch haufen aufspießen und auf die Schubkarre packen.
Sie ist perfekt um Jungbäume vorsichtig im hohen Gras freizuschneiden. Mit der Sense war ich doch oft nicht vorsichtig genug und der Schwung hat doch noch bis in mein Bäumchen geführt.
Mit der Fokin-Hacke gehe ich bis an den Baum ran und ziehe dann einfach von ihm zu mir weg und schneide ihn so frei und kann dann die Baumscheibe noch freihacken und jäten, die Erde lockern und am Ende wieder Mulch rüberziehen. Also anstatt dass ich für die Pflege der Baumscheiben eine Sense, dann eine Hacke und dann eine Harke brauche, mache ich dies schneller und besser mit der Fokin-Hacke. Doch das Beste kommt noch:
Brombeeren: Ich glaube ich bin einer der Brombeerentferneprofis. Vor 7 Jahren habe ich einen Waldgarten in 2500m² Brombeermonokultur gestartet. Da habe ich erstmal nur Wege reingeschnitten mit der manuellen Teleskop-Heckenschere. Die sorgt für einen gesunden Abstand, schneidet ordentlich dicke und auch mehrere Ranken aufeinmal ab und ich kann sie dann als langen Greifarm verwenden und die abgeschnittenen Ruten beiseite werfen. Auch kann ich mit der Heckenschere aufgeblasene Brombeerdickichte runterschlagen und sie dann so kompressiert zerschneiden.
Dann habe ich in dem Brombeer-Wege-Labyrinth Bäume gepflanzt, die im Schutze des DornenDickichts vor Verbiss, Fegung etc. groß werden und irgendwann die Brombeeren in den Schatten stellen, sodass sie von alleine wieder den Ort verlassen, da sie nicht mehr als Waldvorbereiter (was ihre Rolle ist) gebraucht werden. Soviel dazu,
Für enge Schneisen durchs Brombeerdickicht ist die manuelle Teleskop-Heckenschere meine 1. Wahl, will ich aber eine ganze Fläche frei von Brombeeren machen, sagen wir mal 10m², nehme ich die Fokin-Hacke. Wenn ich mehrere 100m² von Brombeeren freimachen will, brauche ich einen leistungsstarken (also motorbetriebenen) Freischneider. Der ist super, um das ganze Brombeerdickicht am Boden kleinzuhäckseln. Habe ich allerdings viele Jungbäume (2-5m) mit im Dickicht, wandern die Ranken bis in 3-4m Höhe von wo sie wieder runterkommen und ich fuchtel mit der schweren Maschine wie blöd in der Luft rum. An der Stelle würde ich zur motorbetriebenen Akku-Stabheckenschere von Husqvarna greifen. Damit hast du eine Reichweite von 3,5m und bekommst alles kleingeschnitten in der Luft wie am Boden.
Am Ende hast du eine Wüste von toten Brombeerranken auf dem Boden. Da die Frage wozu die ganze Aktion? Was soll mit der Fläche geschehen? Soll hier Wiese sein? Dann musst du jetzt sehr regelmäßig mähen oder Tiere darauf weiden lassen. Sollen hier Beete hin? Dann solltest du die fetten Speicherwurzeln aus der Erde holen und das machst du am besten indem du erstmal alles lose Material mit der Harke abziehst und dann, wo die frisierten Ruten aus der Erde kommen, sie mit der Hacke rausholst. Dafür sind am besten die leichten Hacken, die eine leichte weite V-Kerbe im Schlagblatt haben wie die von https://www.die-forstpflanze.de/pflanz-und-pflegehacken/ Nachdem ich Dutzende Hackenmarken durch habe, kann ich nur diese empfehlen. Mit der spitzen Ecke der Hacke machst du die Speicherknolle frei, führst sie in die Kerbe und ziehst oder schlägst sie raus. Am Ende wird wieder mit der Harke durchgezogen und verbleibende Wurzeln können auch mit ihr gut rausgezogen werden. Da wo Brombeeren eine Zeit lang standen, ist der Boden sowieso sehr weich und humos.
Bei so großen Flächen lohnt dieses Vorgehen bis hin dazu, dass man nur 4 Schneisen für eine Umzäunung in die Brombeeren schlägt und darin geliehene Ziegen die ganzen Brombeeren vertilgen lässt.
Bei kleinen Flächen lässt sich das alles mit besagter Fokin-Hacke erledigen. D.h. ich sense am Boden wie in der Luft die Ranken klein. Mit der Fokin kann ich gut lange Ranken mit ordentlichem Abstand aus Bäumen etc. rausziehen und wie mit einem Kran auf einen Haufen legen. Danach harke ich mit ihr durch, schlage Wurzeln raus und harke wieder. Alles mit diesem einen Tool. Daher nehme ich es sehr gerne mit, wenn ich über unsere Hektare an Land spazieren gehe. Es findet immer einen Einsatz und ich kann die Arbeit abschließen ohne noch ein anderes Tool holen zu müssen.
Jetzt habe ich bei der Vorstellung von Machete und Fokin-Hacke auch meine weiteren Lieblingswerkzeuge (Felco-Schere, Silky-Säge, Harke, Hacke) erwähnt.
Das Standard-Gartenwerkzeug bei den Meisten ist sonst ihr Spaten. Der kommt auch bei mir zum Einsatz. Z.B. wenn ich tiefe steile Löcher graben will für pfahlwurzelnde Bäume, oder Rasenziegel stechen will… Bei Löchern für Pfosten oder auch um viel Dung unter Neuanpflanzungen zupacken, nehme ich lieber den Erdbohrer. Wenn der Boden im Sommer durch Dürre wie Beton ist, gieße ich Wasser rein und bohre danach weiter. Die Erde hole ich mit einer Kokosschalenhäfte raus. Handschaufeln haben Stiele, die in den engen Löchern stören.
Sonst habe ich noch 3 Spitzhacken für tiefere Erdarbeiten zu den verschiedenen 6 Hacken und 2 Spaten. Schaufeln natürlich für Sand oder Komposterde und Mulchgabel, um Berge von angelieferten gehäckselten Pflanzenschnitt auf die Schubkarre zu packen.
Ich habe noch einiges mehr wie die Doppelgrabgabel, um Tiefenlockerung in Beeten zu betreiben, Mistgabel, … und die Pendelhacke, die vor der Fokin-Hacke mein Lieblingsjätetool war. Im Prinzip ist sie bei jungen Beikräutern immernoch am besten, oder auf unserem Sandplatz, damit er ein Sandplatz bleibt, aber bei schon großen Brennnesseln oder Wurzeltrieben oder alten Strünken ist Miss Fokin Nr. 1.
So viel zu der Vielfalt des Gartenwerkzeugs. Dies ist natürlich auch je nach Gartengröße, Boden und Ausrichtung unterschiedlich fokussiert. Dann könnten wir noch über Äxte und Forsttools reden, oder Okuliermesser oder Gießkannen und Schubkarren, Leitern und den ganzen Handwerktools von Akkuschrauber über Winkelschleifer, Kettensägen uvm was immer wieder praktische Einsätze findet, genauso wie Seile, Schnüre, Nägel, Schrauben bis hin zu Wassertanks, Schläuchen und dem Universum von Schlauchverbindern unterschiedlichster Größe von KG-Rohr über PE-HD-Rohr zu 1“-1/2“ Schläuchen und ihren Adaptern, Regenwasserfiltern und noch viel mehr, was ich vermutlich noch nicht gebraucht habe.
Stattdessen mag ich lieber noch was auf Werkzeugpflege eingehen.
Werkzeug sollte seinen Platz haben und vor Regen oder Tau geschützt rechtzeitig dahin zurückkommen. Auch in der Sonne sollte es nicht liegen, da Plastikteile spröde werden, Stahl von Machete z.B. zu heiß wird und das Holz es vermutlich auch nicht so sehr mag. Stiele sollten immer wieder geölt werden, damit sie schön geschmeidig sind und lange halten.
Ich öle alle 1-2 Jahre. Frische Stiele anfangs öfter. Denn ich stiele viel Werkzeug selber ein. Wie bereits geschrieben, lassen sich mit der Machete gut Stiele schnitzen und hobeln. Je nach Kopf stiele ich von unten oder oben ein. Bei der Einstielung von unten muss der Stiel bis zum Ende kleiner sein als das Loch im Werkzeugkopf. Das geht meist bei Spitzhacken oder auch Hackenköpfen von Bellota. Bei Äxten wäre der Stiel viel zu klein und würde auch nicht die gute ergonomische Form haben können. Daher wird dort von oben eingestielt. Das heißt, dass man das Stielende passend zum Kopf schnitzt. Der Stiel sollte die erforderliche Länge und Breite haben, nicht verdreht sein und die Holzart passend sein. Üblicherweise nimmt man für die meisten Zwecke Esche, da sie fest und elastisch ist und so Stöße gut dämpft. Für Hämmer und Äxte wird zum Teil auf noch stabileres Holz gesetzt wie Hickory, Mehlbeere, Weißdorn, Kirschlorbeer. Diese sind oft nur schwerer in benötigter linearer, astreiner Länge zu beschaffen. Wichtig bei der Einstielung von oben ist, dass man den Werkzeugkopf weit genug durchschieben kann, sodass etwa 5cm Holz oben rausschauen, dann wird ein Kreuz mit Metallstücken oder Hartholz eingekeilt, wenn der Stiel durch Trocknung schrumpft, werden die Keile weiter reingeschlagen, sodass man von den 5cm nun etwa 3cm wegsägen kann. Eine schlechte Einkeilung macht selbst den schönsten Stiel und den teuersten Werkzeugkopf nutzlos. PKS Bronze macht zum Beispiel wunderschönes Kupfer-Bronze-Werkzeug mit fantastisch geformten Stielen, aber eine Einkeilung fehlte bei mir bisher völlig, sodass alle Hacken vom Stiel gesprungen sind und ich sie selbst einkeilen musste.
Kurz noch zu Kupfer-Werkzeug an der Stelle. Es soll den Boden wertvoll mit Kupfer anreichern und nicht die Spannung zwischen Himmel und Erde nehmen. Zudem ist es eine tolle Wertanlage und bei guter Pflege (Reinigung nach der Erdarbeit) noch ein Geschenk für die Enkel später… Kupfer ist der Venus zugeordnet und es ist weich und zart. Das ist schön in einem kompostreichen Mulchbeet und bester Erde, aber in schwerem steinigen Boden nutzt man das Werkzeug schnell ab, bzw. bei meinem ersten Kupferspaten ist einfach beim Grassoden ausheben in schwerer Erde das Kupferblatt umgeknickt. Die kleinen Handschaufeln und Harke und Pendelhacke nutze ich von PKS sehr gerne.
So, das war es zu Werkzeug erstmal von mir.
Ich habe dazu auch ein paar Videos in meinem YouTube Kanal:
Permakultur & Transition vom Zirkeldreher
Viel Spaß und auf Bald
Taro der Zirkeldreher